Simulator-Einstieg

Für den Einstieg in das FPV Renndrohnen-Fliegen eignet sich der Simulator (eine Software, die aussieht wie ein Spiel – aber extrem realistisches Flugverhalten aufweist) besonders gut. 

Um mit dem Simulator zu starten, braucht man nur zwei Dinge: Den Simulator selbst (also die Software) und eine „Funke“ – die Funkfernbedienung. Diese kann man später auch zum Steuern seiner echten Drohnen nutzen. Wenn ihr mit Simulatoren anfangt, könnt ihr einen Haufen Geld sparen, welches Ihr für geschrottete Drohnen im Lernprozess ausgegeben hättet.

Was versteht man unten „Einstieg mit FPV Simulator“

Eigentlich genau das, was oben steht. Dass man halt nicht gleich mit einer richtigen FPV Drohne anfängt, sondern mit der Funke und Software. Das soll vor allem den Frust vermeiden, wenn man mit FPV anfängt und nur noch am Crashen ist und so schnell die Lust verliert, weil das Material beschädigt ist oder man einfach keine „Air-Time“ zusammenbekommt. Und man kann sehen, ob dieses „FPV Ding überhaupt etwas für einen ist“.

Was allerdings nicht bedeutet, dass es jetzt verboten wäre, einen Quad zu kaufen. Ganz im Gegenteil: Ich würde sogar empfehlen, ein Tiny-Whoop Paket zu kaufen (schau mal hier) und mit dieser Funke am Simulator zu üben.

Andere sagen: Nur 5″ Racer sind das „wahre“ FPV und deshalb kauf dir nix außer einer richtig guten (teuren) Fernbedienung und lerne erstmal NUR am Simulator, dann kauf dir die Teile und bau dir deinen 5″ selber. Geht auch – musst du für dich entscheiden.

FPV Racing Simulatoren

FPV Drones sind langsam angekommen, und es gibt inzwischen sogar eine beachtliche Zahl an Simulatoren, sodass man nach seinem Gusto einen raussuchen kann. Manche sind realistischer, mache günstiger, manche lustiger. Meine Empfehlung ist ganz unten im Text.

Was fast alle gemeinsam haben (außer Velocidrone) ist, dass sie auf Steam laufen. Falls du Steam nicht kennst – das ist eine Spieleplattform, auf der man diverse Games runterladen kann. Herunterzuladen auf SteamPowered.com

DRL – The Drone Racing League Simulator

Die DRL ist vielen aus dem Fernsehen bekannt. Es ist eine der größten Rennligen, hat FPV Racing einer breiten Masse bekannt gemacht und hat sogar eigene spezielle FPV Racer. Und natürlich hat diese Liga einen eigenen Simulator.
Um in der DRL mitzufliegen, kannst du dich sogar über den Simulator qualifizieren!

Der Simulator der DRL ist gleichzeitig das Gateway zur Liga

Der DRL Sim ist auf jeden Fall extrem beliebt und viele loben vor allem das realistische Propwash verhalten. Für unter 10 Euro auf jeden Fall einer der besten Sims.

DCL – The Game

Die Drone Champions League (DCL) ist nicht so Bling-Bling wie die DRL, fliegt mit „normalen“ FPV Racing Drones und hat natürlich auch einen eigenen Simulator. Das Bling-Bling wird allerdings beim Sim nachgeholt: Der DCL fühlt sich mehr „Arcade“ an: Die Grafik ist geil, die Effekte opulent, die Quads teilweise aus der Liga, teilweise wie aus einem Manga-Comic, die Stecken teilweise Originalstrecken der DCL, teilweise geile, kreative Maps nur für den Sim. Aber auch wenn die Steuerung recht realistisch ist, die „Moon Gravity“ (d.h. die Drohne fällt zu langsam) die den Spielspaß insbesondere für Anfänger erhöht, lässt viele die Nase rümpfen.

Chrissi am DCL Simulator

DCL ist halt am meisten Game, kostet etwas mehr und hat die wenigsten Ansprüche an „realistischer Simulator“ in dieser Liste. Trotzdem muss ich sagen, macht mir der DCL Simulator am meisten Spaß, viele der Piloten der Weltelite sind auch am Start und man kann direkt gegen deren Ghosts fliegen. I like!

Liftoff

Lifoff ist wohl „der Klassiker“ unter den Simulatoren: Es war einer der Ersten und hat mit der Zeit viele Features bekommen. Er ist sehr realistisch und verfügt über schöne Strecken, allerdings erscheint er mir aus heutiger Sicht ein bisschen steif und nicht so „polished“ wie die Sims der Liegen. Trotzdem der Simulator mit meinen meisten Flugstunden.

VelociDrone FPV Racing Simulator

Auch ein Urgestein und aus einem Open-Source Project entstanden ist Velocidrone. Das gibt es nur über die eigenen Server und auch insgesamt ist Velocidrone von Feeling her etwas hakeliger und die Grafik auch nicht ganz so spannend. Ein wenig das Gegenteil zum DCL.

VelociDrone – Der Pro-Sim

Nichtsdestotrotz ist Velocidrone für viele Profis DER Simulator, von fast allen wird er für das realistischste Flugverhalten gelobt und mit entsprechendem Tuning In-Game bekommt man am ehesten das Abbild der eigenen Drohne hin.

Velocidrone ist Kult – hat eine riesige Fangemeinde und viele Plugins zum Dazukaufen wie das für TinyWhoops (Ja, das ist das auch wohl DER Sim für TinyWhoops).

FPV Freerider

freerider-splash fpv racingdrone drohne simulator

FPV Freerider ist ein sehr guter Einsteiger-Simulator. Die Vorteile:

  • Günstig (Nur 5 Euro)
  • Realistisches Flugmodell
  • Läuft auch auf schwächeren Rechnern (oder sogar auf dem Handy!)
  • Flugeigenschaften und Physik einstellbar

Vor allem, das Freerider so anspruchslos an die Hardware ist, dass es wahrscheinlich auch auf einem Smart-Toaster läuft ist ein „Huge plus“.

FPV Freerider Recharged ist der Nachfolger und hat deutlich aufwändigere Grafik (ist sogar recht anspruchsvoll an die Hardware) und kostet auch etwas mehr. Freerider hat seine eigene Nische, da es überall läuft, Freerider Recharged geht etwas unter. Ist aber immer noch nice, vor allem für High-End Handys:

Orqa FPV.SkyDive – Umsonst!

Ja, dieser Sim ist kostenlos! (Und nicht schlecht)

Die Hersteller einer der besten Analog-Goggles, Orqa, haben einen richtig ordentlichen FPV Simulator gebaut. Und dieser ist gratis! Ich habe nur ganz kurz reingeschnuppert – aber für Leute, die auf jeden Euro achten auf jeden Fall eine geile Option!

Meine FPV Simulator-Empfehlung

In der FPV Szene stehe ich bestimmt ein wenig einsam da, aber ich empfehle den DCL Simulator für Einsteiger! Warum? Einfach, weil er am meisten Spaß macht & am meisten motiviert. Das ist für den Einstieg meiner Meinung nach wichtiger als realistische Schwerkraft-Modellierungen.

Wenn der Computer nicht leistungsstark genug ist, dann nimm FPV Freerider. Und wenn es später „ernst“ wird, check Velocidrone, ohne Geld FPV.SkyDive.

Funkfernsteuerungen für FPV Racer

Bei der Funke lohnt es sich eventuell, schon mal richtig Geld auszugeben, da man dann später nicht mehr wechseln muss, wenn einem das Hobby ans Herz wächst und man mit dieser dann seinen ausgewachsenen Racing Quadrocopter steuert.

„Fernbedienungen für FPV Racer“ ist natürlich ein Thema, was hier sehr ausführlich besprochen wird.

Welche Funke soll ich mir für den Simulator holen?

Wenn du jetzt aber sofort eine Empfehlung haben wills, die geil für Simulatoren üben ist und mit der du später noch was anfangen kannst, würde ich dir die BetaFPV LiteRadio 2 SE ELRS empfehlen. Da macht man zunächst nix verkehrt, und der Preis ist wirklich fair (ja, Funken können SEHR teuer werden).

Günstig, geil für den Simulator und deine erste FPV Drohne: LiteRadio 2 SE ELRS von BetaFPV

Kann man auch mit einem XBox oder Playstation-Controller Simulator fliegen?

Mobiles FPV Training mit FPV Freerider (s.o.) und einen Konsolen-Controller

Grundsätzlich geht das schon. Die meisten modernen Controller wie der Sony DualSense oder Xbox Elite Series 2 haben Treiber für den Computer und können so auch für den Simulator genutzt werden. Trotzdem ist es nicht ganz so zu empfehlen, denn:

  • Die Seite mit „Throttle“ hat bei einer normalen Funke keine Feder. D.h. Sie wird nicht in die Mitte gezogen
  • Die Analog-Sticks von Konsolen-Controllern haben nur einen sehr kurzen Weg, d.h. sind nicht so präzise wie eine richtige Fernbedienung für FPV Drohnen (gibt schon einen Grund warum die genutzt werden 😉

Für Punkt 1 solltet ihr bei der Nutzung von Konsolen-Controllern auf „3D Mode“ umschalten: Dann ist der Nullpunkt des Throttles in der Mitte und ihr beschleunigt mit „nach oben“. Das kostet zwar noch mehr Präzision, aber Throttle Null ganz unten und Feder in der Mitte bei Throttle 50 ist ganz strange. Mit 3D-Mode eindeutig besser!

Aufgaben

Spiel starten und Rundenzeiten verbessern. =)
Damit die Lernkurve schön steil bleibt, schaltet so bald wie möglich von „Self-Leveling Mode“ auf „Acro Mode“ um. D.h. sobald ihr verstanden habt, welcher Hebel auf der Fernbedienung was macht. Denn erst im „Acro-Mode“ ist die volle dreidimensionale Steuerung des Rennquads möglich. Der Acro-Mode (steht übrigens für „Acrobatic“ und nicht für einen aggressiven Flugstil ;-)) ist auch das, was den wesentlichen Unterschied zwischen Racecopter und Kameradrohne wie eine DJI Mavic ausmacht. Und ja, es ist am Anfang sau schwer „Acro“ zu fliegen. So 10-20 Flugstunden muss man schon reinstecken bis man das beherrscht.